10 Trends in der polnischen Steinindustrie im Jahr 2012

1. Die Anzahl der neuen Projekte auf dem Markt im privaten Sektor ist seit der zweiten Jahreshälfte rückläufig. Viele dieser Projekte befinden sich im Moment in einer Art Wartestellung.

2. Der polnische Natursteinmarkt ist durch das immer schwieriger werdende Umfeld sogar noch preisbewusster geworden.

3. Dieses zunehmende Preisbewusstsein hat dazu geführt, dass billiger chinesischer Stein den Markt zunehmend erobert.

4. Schwarzer Stein, sei es Granit, Basalt, o.ä., bleibt weiterhin in Mode – im Ornamentbereich, als Baumaterial und für Grabmale. Polen ist wahrscheinlich der größte Markt außerhalb Chinas für schwarzen Naturstein.

5. Viele Steinlieferanten hatten Verzögerungen bei der Geldeintreibung für den Stein, den sie für Projekte geliefert haben, zu beklagen.

6. Aufgrund dieser Verzögerungen bei der Bezahlung von Steinlieferungen für Projekte verlegen sich immer mehr Steinmetze auf Renovierungen im privaten wie auch im Ornamentbereich, weil die Verdienstmargen dort höher sind. Großprojekte werden aufgrund des finanziellen Risikos als nicht mehr so attraktiv angesehen.

7. Der Optimismus vergangener Jahre hat einer eher realistischen Einstellung mit entsprechendem Bewusstsein für Risiken und mehr Bedarf an Professionalität Platz gemacht.

8. Investitionen in neue Maschinen sind erheblich zurückgegangen. Die von der EU zugewiesenen Fördermittel, die sich manchmal auf fast die Hälfte des Wertes der Maschinen beliefen, standen nicht mehr in dem Maße zur Verfügung, als dass sie der Nachfrage gerecht werden konnten, und nur einige wenige Steinmetze sind in deren Genuss gekommen.

9. Aufgrund von Gesetzesänderungen bekommen Angehörige Verstorbener im Vergleich zu vorher nur noch 50% des Sterbegeldes von der Sozialversicherung, so dass die Nachfrage nach Grabsteinen drastisch zurückgegangen ist. Traditionell wurde ein Teil dieses Geldes von den Verwandten dazu genutzt, ihren Lieben einen Grabstein errichten zu lassen. Mit dieser deutlich geringeren Summe reicht es bei vielen nicht einmal mehr für einen günstigen Grabstein Made in China.

10. Bis vor kurzem waren polnische Banken großzügig bei der Vergabe von Baukrediten, die sich manchmal auf 120 % des Hauswertes beliefen. 2012 wurden die Zügel für die Kreditvergabe an Hauskäufer stark angezogen, so dass manchen Kunden nur Kredite bis 20 % des Hauswertes gewährt wurden. Damit ging die Anzahl an Hauskäufen in Polen deutlich zurück. Der Bestand an unverkauften Häusern nahm zu, wenn er auch weit entfernt von spanischen Verhältnissen blieb. Einzig die Nachfrage nach Luxusvillen für die Oberschicht blieb ungebrochen.

 

Anmerkung – Unser Dank an Pawel Bereza für die Insiderinformationen.