Trends auf dem polnischen Natursteinmarkt 2018

1. 2018 wird die polnische Wirtschaft wohl nicht unerheblich wachsen, wobei etliche geplante kommerzielle Bauvorhaben umgesetzt werden sollen.

2. Die Kaufkraft der polnischen Verbraucher hat seit dem Beitritt zur EU Jahr für Jahr kontinuierlich zugenommen. Inzwischen scheint ein Niveau erreicht, bei dem bisher unerschwingliche Produkte einem großen Teil der Bevölkerung zugänglich geworden sind. Angesichts der positiven Situation für die polnischen Verbraucher ist mit höheren Ausgaben für die häusliche Einrichtung und Wohnraumgestaltung zu rechnen.

3. Die polnischen Kunden sind zunehmend auf der Suche nach neuen Materialien, und das zeichnet sich vor allem in Städten wie Warschau, Posen, Danzig und Krakau ab.

4. In der Steinindustrie wurden buchstäblich Hunderte, wenn nicht sogar ganze 2000 Ein-Draht- und auch viele Mehr-Draht-Maschinen eingerichtet, und das bei einer Gesamtanzahl von rund 7000 Steinmetzen. Mit diesen Maschinen ist eine individuelle Fertigung möglich, so dass Steinmetze flexibler sind. Daher werden nun zunehmend Blöcke verarbeitet statt mehr Platten eingekauft, was man angesichts steigender Lohnkosten hätte erwarten können. Da nun so viele dieser modernen Maschinen eingesetzt werden, wird der Import von Blöcken 2018 voraussichtlich zunehmen.

5. Der Import von Blöcken aus Skandinavien und Afrika hat am stärksten zugenommen, und diese Entwicklung wird sich 2018 wohl fortsetzen.

6. Platten aus Brasilien finden zunehmend Absatz in Polen, wobei viele über einen Umweg über Italien nach Polen kommen.

7. Die Nachfrage nach Kunststein hat in den letzten 2-3 Jahren zugenommen, vor allem für Küchenarbeitsplatten, aber in letzter Zeit auch für die sonstige Gestaltung. Auch dieser Trend wird sich 2018 wohl fortsetzen. Angesichts des hohen Preises von Kunststein wird er vermutlich aber eher ein Nischenprodukt bleiben.

8. Im Moment sieht es so aus, als würde der Import aus Indien im Vergleich zu den Vorjahren zurückgehen.

9. In Polen herrscht ein eklatanter Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, so dass viele Steinmetze auf Mitarbeiter aus der Ukraine setzen.

10. Während die Situation - abgesehen von billigen Importen aus China und Vietnam - bei den Grabmalen in diesem katholischen Land stabil bleibt, wächst ein neuer Markt für hochpreisige Grabmale mit kunstvoll gestalteten Steinen aus bestem Material heran.

 

NOTE: Unser Dank an Jarek Swiadek, Javier Rodríguez und Pawel Bereza für ihre Einschätzung.